Grosse Irland-Rundreise

Grosse Irland-Rundreise

Irland-Rundreise

1. Tag

Nun geht es wirklich los. Wir fahren nach Irland. Nicht mit dem eigenen Wohnmobil oder Auto, sondern organisiert mit dem Bus. Jetzt fragen sich sicher einge, die haben ein Wohnmobil und fahren damit nicht auf die Insel? Die Erklärung ist einfach, die Nebenstrassen in Irland sind zum Teil sehr eng und dann fahren die Iren erst noch auf der falschen Seite!
Deshalb machen wir es uns sehr einfach und lassen uns chauffieren.

Unsere Reise beginnt in Aarau, weiter gehts via Basel, Strassburg, Luxemburg, Brüssel, Antwerpen nach Rotterdam.

Nach ca. 12 Stunden Fahrt, inkl. Pausen und diversen Staus, erreichen wir gegen 19:30 Uhr den Fähr-Hafen von Rotterdam. Unser Chauffeur war zwischenzeitlich sehr angespannt. Zum einen musste er unbedingt die Fähre nach England erreichen und zum anderen die vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten. Aber wir haben es auf den letzten Drücker geschafft und werden nun unsere Standard Kabine auf der P&O Fähre “Pride of Rotterdam” aufsuchen.

P&O Fähre "Pride of Rotterdam"

In der Zwischenzeit hat sich unser Hunger gemeldet. Das Buffet-Restaurant bietet für jeden Geschack etwas und nach dem Essen machen wir einen Abstecher in die Bar.

Die Fährüberfahrt nach Hull in England dauert etwa 10 Stunden, am nächsten Morgen werden wir das Vereinigte Königreich erreichen.

2. Tag

Wir hätten gerne etwas länger geschlafen, aber um 6:00 Uhr begrüsst uns der Bord-Lausprecher mit der Aufforderung, das Frühstück einzunehmen. Zum Glück haben wir in der Nacht die Zeitzone gewechselt, dass heisst, uns wurde eine Stunde Schlaf geschenkt.

Um 9:00 Uhr, nachdem wir die Zollformalitäten hinter uns gebracht haben (Grossbritanien ist ja nicht mehr EU-Land), steigen wir wieder in den Bus, der uns nun quer durch England an die Westküste nach Holyhead bringt.

Von Holyhead benötigt die Fähre ca. 3½ Std. bis Dublin.

Gegen 18:30 Uhr erreichen wir unser erstes Hotel auf Irland, es liegt etwas ausserhalb der Stadt. Wir sind gespannt auf die morgige Stadtführung in Dublin.

3. Tag

Nach dem Frühstück fährt uns unser Bus in die Hauptstadt von Irland.

Kurze Geschichte Irlands
Die ersten Siedlungen sind erst ab ca. 8000 v. Chr. belegt. Im ersten Jahrtausend vor Christus prägten keltisch sprechende Einwanderer die Geschichte. Nach der Christianisierung im 5. Jahrhundert kam die Insel unter den Einfluss verschiedener Völker wie der Angelsachsen in England und im 12. Jahrhundert der Normannen. Die militärischen Eingriffe Englands führten letztlich 1801 zur Abschaffung des irischen Parlaments und zur Einverleibung in das Vereinigte Königreich.
Infolge des Irischen Unabhängigkeitskriegs gelang es 1922, aus Irland ein unabhängiges Dominion innerhalb der britischen Monarchie zu installieren. Im Jahre 1949 trat Irland aus dem Commonwealth aus und nennt sich seitdem „Republik Irland“.
Es gibt zwei Amtssprachen: Englisch und Irisch; Letztere wird auf Deutsch auch Irisch-Gälisch genannt.

 

Dublin

Am frühen Nachmittag fahren wir weiter nach Kilbeggan in eine Whiskey-Distillerie.

Kilbeggan Distillery

Weiter geht es zur Klosterruine Clonmacnoise. Die Geschichte des Klosters reicht zurück ins 6. Jahrhundert. Heute ist die Anlage eine der meistbesuchten touristischen Attraktionen der grünen Insel. Clonmacnoise wurde zu einem geistlichen und geistigen aber auch handwerklichen Zentrum Irlands. Viele, noch heute bekannte Schriftstücke weisen auf die Bedeutung des Klosters hin. Die Werkstätten schufen besonders schöne Gegenstände, insbesondere Bischofsstäbe oder Reliquienbehälter. Die größte Ausdehnung hatte die Anlage im 12. Jahrhundert. 1552 erreichten englische Truppen Athlone und versuchten, auch von diesem Kloster Besitz zu ergreifen. Über 100 Jahre konnten sich die Bewohner der Anlage noch wehren. Dann kam Cromwell und verwüstete dieses und Hunderte anderer Klöster. Seither war die Anlage dem Verfall preisgegeben. Seit 1877 ist Clonmacnoise ein National-Monument. Mitte der 1950er Jahre wurde es als kulturelles Erbe dem Staat übertragen.

Klosterruine Clonmacnoise

Nun sind wir unterwegs zu unserem Hotel an der Westküste von Irland, dem “Westport Coast Hotel & Asgard”.

4. Tag

Nach einem ausgiebigen Frühstück steigen wir wieder in den Bus und fahren nach Galway zum Hafen. Dort besteigen wir ein kleines Ausflugsschiff, welches uns auf dem Fluss “Corrib” durch eine idyllische Landschaft fährt.
Auf dem Sonnendeck können wir einen original “Irish-Coffee” geniessen. Auf der Rückfahrt zeigt uns ein Crew-Mitglied, wie man einen Irish-Coffee landestypisch zubereitet. Dazu wird uns noch ein irischer Steptanz vorgeführt.

Fluss Corrib

Anschliessend besuchen wir das Städtchen Galway mit seiner farbenfrohen und lebendigen Altstadt.

Galway

Weiter geht nun die Busfahrt zum Kylemore Abbey. Das Kloster wurde 1665 in Ypern (im heutigen Belgien) gegründet. Es sollte, als in Irland noch strenge antikatholische Gesetze galten, irischen Frauen eine religiöse Gemeinschaft bieten. Im Jahre 1682 siedelte der Benediktinerorden nach Irland über. Auf Befehl des Königs Jakob II. mussten die Nonnen 1688 nach Dublin ziehen. 1690 kehrten sie wieder nach Ypern zurück. Die Gemeinschaft verließ Ypern letztendlich, als die dortige Abtei im Ersten Weltkrieg zerstört wurde. Erst flüchteten sie nach England, dann ins County Wexford, bis sie sich schließlich im Dezember 1920 im Schloss von Kylemore niederließen, um sich hier dem klösterlichen Leben zu widmen.
Im September 1923 eröffneten die Nonnen in Kylemore eine internationale Internatsschule. Im Juni 2010 wurde die Schule geschlossen. Die Schülerzahlen waren ständig rückläufig, immer weniger Nonnen arbeiteten als Lehrerinnen und das Gebäude war nicht mehr sicher und für einen modernen Schulbetrieb nicht mehr geeignet.

Kylemore Abbey

5. Tag

Heute könnte es windig werden. Wir fahren am Morgen als erstes zu den “Cliffs of Moher”.

Die Cliffs of Moher bilden eine bekannte Kliffküste. Sie liegen an der Westküste der irischen Hauptinsel im County Clare. Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich über mehr als acht Kilometer. Am Südende, dem Hag’s Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120 m, nördlich des O’Brien’s Tower erreichen sie sogar 214 m.

Cliffs of Moher

Auf dem Weg zu unserem nächsten Hotel, wo wir 2 Nächte sein werden, überqueren wir mit einer Fähre den grössten Fluss Irlands, den Shannon-River.

Fähre über den Shannon

Weiter geht die Busfahrt zu unserem Hotel in Killarney.

Unterwegs eine kurze Pause in Cashersiveen.

Cashersiveen

6. Tag

Heute besuchen wir in Kissani ein Schaf-Farm, wo uns gezeigt wird, wie die Hunde nur durch verschiedene Pfeiff-Befehle ein Herde Schafe lenken können. Ein irischer Schafhirte hat in der Regel 4 – 6 Herdenhunde. Jeder Hund hört nur auf seine abgestimmten Pfeiff-Befehle, so kann der Schäfer alle Hunde einzeln führen.

Nun besuchen wir die alte Ruine “Rock of Cashel” in der Kleinstadt Cashel.
Seit dem 4. Jahrhundert war Caiseal (altirisch für Steinburg) Sitz der Könige von Munster und in der Bedeutung gleichwertig mit den anderen Sitzen der Provinzherrscher. Der heilige Patrick machte die Festung im 5. Jahrhundert zum Bischofssitz.
Die anglikanische Kirche gab die Anlage im 18. Jahrhundert auf. Im Jahr 1749 wurde das Dach der Kathedrale von Arthur Price, einem anglikanischen Bischof von Cashel, entfernt. In der Folge verfiel die Anlage.

Rock of Cashel

7. Tag

Wir verlassen Ring of Kerry und fahren nach Dublin. Dort besuchen wir das Guiness-Museum und genehmigen uns ein feines Guinnes. Anschliessend Fahrt ins Hotel für die letzte Nacht im schönen Irland.

Guiness

In über 250 Jahren ist das Bier Guinness weltbekannt geworden und wird als Zeichen irischer Geselligkeit und Gemütlichkeit verstanden. Alles begann, als Arthur Guinness in Dublin einen Pachtvertrag für ein Grundstück für 9000 Jahre unterschrieb. Das war im Jahr 1759, und seitdem wird am St. James Gate Bier gebraut. Das Getränk ist so erfolgreich geworden, dass heute kaum ein Irish Pub mehr ohne Guinness vorstellbar ist.

8. Tag

Unsere grosse Irland-Rundreise neigt sich dem Ende zu. Unsere Heimreise über Holyhead, Hull und Rotterdam steht an.

9. Tag

Bei ruhiger See haben wir heute morgen Rotterdam erreicht und werden am Abend wieder zu Hause sein.
Über 3’700 km sind wir mit dem Bus gefahren. Dazu kommen noch rund 1’000 km auf den Fähren.

Es war eine erlebnisreiche und anstrengende Reise bis und durch Irland. Wir können sie jedem nur weiterempfehlen.

Irland-Rundreise

Prost  – Bun aníos (gälisch irisch)

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Eine Antwort

  1. Ruedi sagt:

    Hallo Ivano und Brigitte,
    Viele schöne Bilder hab ich gesehen von der grünen Insel.
    Eines erinnerte mich an unsere Irlandtour vor Jahrzehnten: Kylemore Abbey!
    Sonst waren wir damals vorwiegend nur in Galway unterwegs, dafür inkl.
    Schifffahrt auf die sehenswerten Aran Islands.
    Danke Ivano für die interessanten Begleittexte/Geschichte von Irland.
    Wann folgt die nächste Reise?

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