Mit dem Wohnmobil dem Neckar und dem Rhein entlang

Mit dem Wohnmobil dem Neckar und dem Rhein entlang

Schon seit langem wollten wir eine Rhein-Tour mit unserem Wohnmobil, vom Oberrhein (Basel) bis Düsseldorf unternehmen. Nun ist es soweit, wir starten Anfangs April in Richtung Norden. Unser erster Zwischenstopp werden wir in Soufflenheim (Frankreich) machen. Hier gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz von “Camping-Car Park”. Stellplätze von Camping-Car Park gibt es in ganz Frankreich über 400 Mal. Das sind eingezäunte, ebenflächige Wohnmobil-Parkplätz mit Strom, Ver- und Entsorgung und teils mit Gratis Wifi. Der Check In und Check Out ist während 24 Stunden möglich. Man braucht lediglich eine Zutritts-Karte, welche im Internet für € 5.00 bestellt werden kann. Jetzt nur noch mit einem beliebigen Betrag aufladen (teils Vorort am Automat oder im Internet). Die Kosten für 24 Stunden betragen zwischen € 8.00 und € 15.00. Es ist auch möglich nur Stundenweise den Platz zu belegen. Die Stellplätze haben eine Grösse von 12 bis 50 Parzellen. Per App kann die momentane Auslastung jedes Platzes abgerufen werden.
Wir haben diesen Stellplatz gewählt, weil er der Nördlichste in Frankreich ist und nicht weit von Heidelberg, unserem nächsten Etappenziel, entfernt ist.

In Heidelberg hat es ebenfalls Wohnmobilstellplätze zentrumsnah. Leider ist es nicht möglich einen Platz zu reservieren. Deshalb wollen wir möglichst früh ankommen. Es ist zwar anfang April, aber seit Corona muss man sich auf alles gefasst machen.

Heidelberg

Gegen 10 Uhr sind wir in Heidelberg, resp. beim Wohnmobilstellplatz angekommen. Zu unserer Verwunderung ist der Platz nur zu ca. 50% belegt. So können wir uns den besten noch freien Platz auswählen. Kleiner Tipp, wer das Gratis-Wifi benutzen möchte, der sollte sich nahe am Biergarten platzieren.

Die nächsten 3 Tage werden wir Heidelberg erkunden.

Heidelberg ist eine Stadt am Neckar. Sie ist bekannt für die altehrwürdige Universität, die im 14. Jahrhundert gegründet wurde. Die gotische Heiliggeistkirche überragt den von Cafés gesäumten Marktplatz inmitten der Altstadt. Die roten Sandsteinruinen des Heidelberger Schlosses sind ein bekanntes Beispiel für die Architektur der Renaissance und stehen auf dem Hügel Königstuhl. 

Schloss Heidelberg

Das Heidelberger Schloss ist eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands und das Wahrzeichen der Stadt Heidelberg. Bis zu seiner Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Seit den Zerstörungen durch die Soldaten Ludwigs XIV. 1689 und der Sprengung durch französische Pioniere am 6. September 1693 wurde das Heidelberger Schloss nur teilweise restauriert. Nachdem am 24. Juni 1764 Blitze die teilweise renovierte Anlage in Brand gesetzt hatten, wurde die Wiederherstellung aufgegeben.

Das Wahrzeichen vom Schloss ist das grosse Weinfass, welches eine Kapazität von über 220’000 Litern hatte. Da es jedoch undicht war, wurde es nur drei Mal gefüllt.

Zum Schloss gelangt man entweder zu Fuss über schmale Gassen, dem Auto oder mit der Kaiserstuhlbahn mit Zwischenstation Schloss.

Neckar Schifffahrt

Wer Heidelberg besucht, sollte sich eine Neckar Schifffahrt nicht entgehen lassen. Wir fahren von Heidelberg bis Neckargmünd.

Mainz

Wir verlassen nun den Neckar und machen uns auf dem Weg Richtung Westen zum Rhein. In Mainz möchten ebenfalls auf dem städtischen Wohnmobilstellplatz einen schönen Platz ergattern. Hier zeigte es sich, dass das “Frühankommen” Gold wert war. Wir bekammen einen der letzten Stellplätze. Obwohl es in der Stellplatz-Beschreibung hiess, dass nicht reserviert werden kann, waren dutzende Plätze für Stammgäste reserviert.

Auch hier werden wir die nächsten 3 Tage verbringen.

Mainz liegt direkt am Rhein. Es ist für seine Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Marktplätzen bekannt. In der Stadtmitte befindet sich der im Renaissancestil gehaltene Marktbrunnen mit seinen roten Pfeilern. Unweit davon steht der romanische Mainzer Dom mit seinem tiefroten Sandstein und dem markanten achteckigen Turm. Das Gutenberg-Museum ist dem Erfinder des Buchdrucks gewidmet.

Die katholische Pfarrkirche Sankt Stephan in Mainz wurde 990 von Erzbischof Willigis auf der höchsten Erhebung der Stadt gegründet.

Einzigartig in Deutschland sind die Fenster der Stephanskirche, die ab 1978 von Marc Chagall gestaltet wurden, der sie als Beitrag zur jüdisch-deutschen Aussöhnung verstanden wissen wollte.

Das Gutenberg-Museum in Mainz ist eines der ältesten Druck- und Schriftmuseen der Welt. Zu seinen Hauptattraktionen zählen zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel, des ältesten Buches, das mit beweglichen Lettern gedruckt wurde, sowie eine Wechselausstellung zu Typografie und Buchgestaltung. Das Museum liegt gegenüber dem Dom in der Mainzer Altstadt.

Unser nächster Campingplatz befindet sich in Bingen am Rhein. Auf dem Weg dahin machen wir einen kurzen Abstecher nach Eltville am Rhein.
Eltville am Rhein ist die älteste und nach Einwohnern größte Stadt im Rheingau in Hessen. Es liegt im bestimmten Anbaugebiet Rheingau und nennt sich Wein-, Sekt- und Rosenstadt.

Eltville am Rhein

Weiter geht nun die Fahrt nach Bingen am Rhein. Zuerst jedoch mit der Autofähre über den Rhein.

Bingen am Rhein

Bingen am Rhein ist eine Stadt im Landkreis Mainz-Bingen. Der ursprüngliche Name der Siedlung war Bingium, keltisches Wort eventuell für „Loch im Fels“, Bezeichnung für die Untiefe hinter dem Mäuseturm, bekannt als Binger Loch. Bekannt ist Bingen unter anderem durch die Geschichte um den Binger Mäuseturm, in dem angeblich der Mainzer Erzbischof Hatto von Mäusen gefressen wurde.

Auf der anderen Rheinseite liegt Rüdesheim, dass vor allem bekannt ist durch die Drosselgasse.

Rüdesheim

Jetzt noch etwas zum schmumzeln:

In Rüdesheim kann man die Romantik-Tour erwandern. Als erstes fährt man mit der Seilbahn zum Niederwalddenkmal. Dann spaziert man zum Jagtschloss Niederwald, anschliessend kann man mit dem Sessellift hinunter nach Assmannshausen fahren und mit dem Schiff zurück nach Rüdesheim.

St. Goar / St. Goarshausen

Nun fahren wir zu einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten am Rhein; zur Loreley.

Die Loreley ist ein Felsen aus dunklem Tonschiefer und liegt im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal südlich von Sankt Goarshausen am östlichen rechten Rheinufer bei Rheinkilometer 555. Mit ihrer Höhe von 132 Meter (193,14 m ü. NN) ragt sie hoch an der Innenseite der Rheinkurve empor, besitzt in der Flussmitte aber auch Untiefen bis zu 100 Meter. Dadurch zählt dieser Flussabschnitt zu den gefährlichsten des Rheins.

Der Name Loreley-Felsen entstand durch die Mythen und Sagen u.a. von Clemens Brentano, der eine romantische Ballade mit dem Namen Loreley verfasste. In einer Legende aus dem 19. Jahrhundert wird erzählt, dass die blonde Schönheit Loreley auf dem Felsen die Schiffer auf dem Rhein mit Ihrem Gesang verzauberte, und sie daher trotz gefährlicher Strömung nicht mehr auf den Kurs achteten und die Schiffe an den Felsenriffen zerschellten.

Wir haben uns auf dem Campingplatz Loreleyblick gemütlich gemacht. Der Platz direkt am Rhein ist 1 km lang und bietet über 360 Stellplätze mit Strom an. Leider kann man hier keinen Platz reservieren. In der Hochsaison kann es schon mal eng werden. Man hat jedoch die Möglichkeit auf der Homepage die aktuelle Auslastung zu erkunden.

Fast ein muss für jeden Camper ist ein Besuch des Loreley-Besucherzentrums auf dem Felsen.
Wer mit dem Wohnmobil angereist ist, so wie wir, hat drei Möglichkeiten darauf zu kommen. Zu Fuss (ca. 1 Std.), mit dem Taxi oder so wie wir, mit dem Linienbus ab St. Goarshausen. Nach St. Goarshausen kommt man am besten mit den Rad (10 Min.) oder zu Fuss (ca. 25 Min.). Wer mit dem Rad fährt, der lässt es am besten am Fährhafen von St. Goar und besteigt ohne Rad die Fähre über den Rhein, sonst muss man fürs Rad extra bezahlen, denn die Bushaltestelle auf der anderen Rheinseite ist gleich bei der Fähre.

Loreley und Loreleyfelsen

Auf dem Rückweg zum Campingplatz machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Burg Rheinfels in St. Goar.

Burg Rheinfels

Braubach

Unser nächster Campingplatz steht in Braubach. Auf dem Weg dahin machen wir einen Stopp in Boppard. Die legendäre Rheinschleife von Boppard ist wirklich sehenswert. Allerdings sieht man sie nicht vom Ufer aus. Man muss hoch hinauf. Zum Glück gibt es einen Sessellift, der uns bequem und ohne Anstrengung auf die Anhöhe bringt. Auch das Wetter spielt heute mit, der Wetterbericht hatte Regen vorausgesagt.

Nach diesen grandiosen Eindrücken fahren wir nun weiter nach Braubach.

Braubach ist ein kleines Städtchen in Rheinland-Pfalz. Das markanteste ist die Marksburg und das Schloss Philippsburg.

Die Marksburg

Die Marksburg ist eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Höhenburg oberhalb der rheinland-pfälzischen Stadt Braubach am Rhein, von der sie ihren ursprünglichen Namen Burg Brubach bezog. Sie steht auf einem Schieferkegel in 160 Meter Höhe und ist die einzige nie zerstörte mittelalterliche Höhenburg am Mittelrhein.

Nur ca. 10 km nördlich liegt die interessante Stadt Koblenz. Von Braubach aus gibt es eine Zug- oder Bus-Verbindung. Koblenz ist eine historische Stadt in Südwestdeutschland, die als Tor zum Oberen Mittelrheintal mit seinen terrassenförmigen Weinbergen und Burgruinen gilt. In der Stadtmitte markiert das Kaiser-Wilhelm-Denkmal den Ort, an dem Rhein und Mosel zusammenfließen. Eine Seilbahn fährt zu der auf einem Hügel gelegenen Festung Ehrenbreitstein hinauf, die mehrere Museen beherbergt und kulturelle Veranstaltungen ausrichtet. Weiter südlich entlang des Flussufers befindet sich das neogotische Schloss Stolzenfels mit seinen Gärten.

Koblenz

Wir setzen unsere Rhein-Tour fort mit einem Zwischenhalt auf dem Drachenfelsen und dem Schloss Drachenburg bei Königswinter.

Drachenfelsen

Die älteste Zahnradbahn Deutschlands

Die Fahrt mit der ältesten Zahnradbahn Deutschlands ist weit mehr als nur ein Kindertraum. Seit 1883 verbindet sie die im Rheintal gelegene Altstadt von Königswinter mit dem Siebengebirge und endet am Drachenfelsplateau. Die Drachenfelsbahn hat mehr als 40 Millionen Fahrgäste durch das Siebengebirge befördert und begeistert jung und alt mit höchster Ingenieurskunst und einem traumhaften Blick über das romantische Rheintal.
Die stählerne Lebensader verbindet die Talstation der Drachenfelsbahn mit Niebelungenhalle, dem Schloss Drachenburg, dem Burghof und dem Drachenfelsplateau mit Restaurant und Eventlocation.
Der Besuch der Drachenfelsbahn ist immer auch ein Blick in die Geschichte. Wo einst qualmende Dampfloks fuhren, sind seit 1953 elektrische Triebwagen auf der Strecke unterwegs und bringen Fahrgäste auf der 1520m langen Strecke auf 289m Höhe.

Schloss Drachenburg

Schloss Drachenburg ist ein Schloss am Drachenfels in Königswinter. Es wurde in Rekordzeit von 1882 bis 1884 im Stil des Historismus als repräsentativer Wohnsitz für Stephan von Sarter gebaut, der jedoch kaum in dem Schloss wohnte. 

Köln

Wir setzen nun unsere Reise entlang dem Rhein fort und erreichen nach rund 40 km die Stadt Köln.
Köln ist eine 2.000 Jahre alte Stadt am Rhein und das kulturelle Zentrum seiner Region. Wahrzeichen der Stadt ist der gotische Dom mit seinen beiden Türmen. Er steht in der wiederaufgebauten Altstadt und ist bekannt für seinen Dreikönigsschrein und den Blick über den Rhein. Das nahe gelegene Museum Ludwig zeigt Kunst des 20. Jahrhunderts, darunter viele Werke Pablo Picassos.

Der Campingplatz liegt am Stadtrand bei den Poller Rheinauen.

Kölner Dom

Der Kölner Dom ist eine römisch-katholische Kirche in Köln unter dem Patrozinium des Apostels Petrus. Er ist die Kathedrale des Erzbistums Köln sowie Metropolitan­kirche der Kirchenprovinz Köln. Der Kölner Dom ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil. Sein Bau wurde 1248 begonnen und erst 1880 vollendet.

Duftmuseum im Farina-Haus

Das Duftmuseum im Farina-Haus liegt in Sichtweite des Kölner Rathauses und gegenüber dem Wallraf-Richartz-Museum in Köln und ist im Geburtshaus der Eau de Cologne “4711” in den Original-Produktionsräumen des 18. Jahrhunderts untergebracht.

Altstadtführung mit Brauhausbesuch

Hier erfährt man u.a. die Geschichte von Köln und was es sich mit den Köbes, resp. den Kellnern auf sich hat.

Düsseldorf

Unsere letzte Etappe am Rhein entlang führt uns nach Düsseldorf.
Die mittelalterliche Stadt Düsseldorf wurde im 12./13. Jahrhundert gegründet.

Bis anhin hatten wir meistens Glück mit dem Wetter. Heute Montag schüttet es jedoch wie aus Kübeln. Also richtiges Museumswetter, allerdings haben die meisten Museen am Montag geschlossen. Aber Zoos nicht, also ab in den Aqua-Zoo.

Das Wetter hat sich wieder beruhigt und uns zieht es in den Japanischen Garten.

Einweiteres Wahrzeichen von Düsseldorf ist der Rheinturm.
Der Rheinturm ist ein Fernsehturm in Düsseldorf. Mit 240,50 Metern ist er das höchste Bauwerk der Stadt und der zehnthöchste Fernsehturm in Deutschland. Der von 1978 bis 1982 erbaute Rheinturm dient sowohl als Träger von Antennen für Richtfunk, DVB-T-Fernsehen und UKW-Funkdienste als auch als Aussichtsturm.

Bereit für eine unvergessliche Nacht an der „längsten Theke der Welt“? Die Düsseldorfer Altstadt besteht aus rund 260 Kneipen und Bars, die auf relativ kleinem Raum angesiedelt sind. Hier gibt es für jeden Geschmack das Passende.

Wir sind an dieser Tour am Ziel angelangt. 4 Wochen waren wir unterwegs, nun gilt es die Rückreise anzutreten. Die rund 600 km werden wir jedoch nicht durchfahren. Wir werden einen Zwischenhalt beim Kloster Eberbach oberhalb von Eltville am Rhein machen und in Karlsruhe auf einem Campingplatz übernachten.

Das Kloster Eberbach ist unter anderem berühmt geworden, weil im grossen Weinkeller Szenen des Filmes “Der Name der Rose” gedreht wurde.

Das Zisterzienserkloster wurde 1136 durch Abt Ruthard und 12 Mönchen gegründet. Heute ist das Kloster eine Stiftung und wird u.a. für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Der Weinanbau und Vertrieb ist ebenfalls ein Standbein des Klosters.

Kloster Eberbach

Zusammenfassung

Auf dieser Route sind wir total 1’440 km weit gefahren und haben an 9 verschiedenen Orten übernachtet.

Wir sind gespannt, wohin uns die nächste Tour führt.

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2 Antworten

  1. Ruedi sagt:

    Danke Ivano,
    Das waren ja wieder ausführliche Geschichts-, Geographie- und Naturkunde-Lektionen über die schöne Rheinlandschaft. Wunderschöne Bilder, vor allem Breitformat untermalen die Texte perfekt. Auch die Verweise auf Wikipedia…
    ergänzen die Reportage, wenn jemand noch mehr Details benötigt.
    Dann kann ja bald die nächste Reise starten! Wohin gehts dann im Sommer?
    Ich freue mich schon auf dien nächsten Bericht!!

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