Camping Arlberg

Camping Arlberg

Dienstagmorgen, unser Womi steht bereit zur Abfahrt. Alles eingepackt und verstaut. Da der Check-In vom CP (Campingplattz) erst ab 15:00 Uhr möglich ist, haben wir noch genügend Zeit. Unser Navi sagt 2,5 Std. Fahrzeit. Gegen 12:00 fahren wir los. Vorher noch die Webcam vom Arlberg gecheckt. Alles OK, es hat Schnee, aber die Strassen sind frei.
Ohne Stau’s und Grenzkontrolle haben wir Österreich erreicht. Kaum über der Grenze geht das Schneetreiben jedoch los. Erst noch schwach, aber je näher wir dem Arlbergtunnel kommen desto stärker wird es, die Sicht ist jetzt unter 50 m. Vor uns ein Tanklaster, der die verschneite Strasse schön vorspurt, überholen macht so keinen Sinn. Plötzlich, verringert er die Geschwindigkeit und stellt die Warnblinkanlage an. Unfall? Ist der erste Gedanke. – Nein, jetzt sehen wir es auch. Ein tschechischer Sattelschlepper (vermutlich mit Sommerreifen) steht fast still. Blinker raus und alle beide vorsichtig überholen. Zum Glück ist hier die Autostrasse zweispurig. Die Sicht wird nun besser und kurz darauf sind wir im Arlbergtunnel. Jetzt sind wir fast am Ziel. Pettneu am Arlberg ist am andern Ende des Tunnels.
Kurz nach 15:00 Uhr checken wir ein und beziehen unsere Parzelle mit eigenem Waschhaus (Dusche, WC, Abwaschbecken). Wir machen es uns im Womi bequem und drehen noch eine kleine Runde auf dem CP. Bei diesem Wetter nicht gerade angenehm.

Route nach Pettneu am Arlberg

Mittwoch, das Wetter ist nicht nicht wirklich besser, -8º C in der Nacht und jetzt -4º C und immer noch Schneetreiben mit Windböen.
Heute ist noch kein Gipfelstürmen angesagt. Deslhalb fahren wir mit dem Schi-Bus (Schi = Ski auf österreichisch) nach Stänten oder auf gut deutsch St. Anton am Arlberg. Hier begüsst uns die Sonne für ein paar Minuten. Am Nachmittag gehts wieder zurück auf den CP. Ab morgen soll die Sonne permanent scheinen. So Gott will.

Unser Womi am nächsten morgen.

St. Anton am Arlberg

Donnerstag, heute scheint definitiv die Sonne. Die Nacht war mit -14º C sehr kalt. Unsere Heizung im Womi hatte aber keine Probleme.
Wir nützen den sonnigen Tag für einen Ausflug auf den Kappal, auf 2330 m ü.M.
Also lösen wir ein Ticket via Zwischenstation Gampen. Da wir das Skifahren schon vor Jahren aufgegeben haben, sind wir als “Fussgänger” richtige Exoten. Bis zur Mittelstation gehts mit 8er-Gondeln, ab da sind es 6er-Sessellifte. Ein riesiger Haufen Ski- und Snowboerdfahrer wartet schon. Kurz die Lage überblickt, super, es gibt eine eigene Kolonne für Fussgänger, und wir sind die Einzigen. Links an den vielen Schneesportlern vorbei bis nach vorne. Der Mitarbeiter der Bahn begrüsste uns mit den Worten: “Heute werden keine Fussgänger mitgenommen”!! Oh Schock, aber wir haben doch das Ticket bis nach oben schon bezahlt! Er sieht uns mitleidend an und meint, “kein Problem ihr könnt trotzdem rauf”. Er stoppt die Bahn kurz und lässt uns aufsteigen. Wie gesagt, wir sind EXOTEN! Und die einzigen Fussgänger auf dem Kappal. Wir gehen zum obigen Restaurant und suchen uns draussen einen sonnigen Platz und geniessen einen Jagertee.

Zurück zur Mittelstation, dort essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag. Obwohl -5º C, waren es gefühlte 15º C plus.

An der Talstation gibt’s noch als Abschluss einen Aperol-Spritz.

Zurück auf dem CP wollen wir noch die Sonne geniessen, leider ist sie schon hinter den hohen Bergen verschwunden. Wir freuen uns nun auf den nächsten Sonnentag.

Hier noch einige Bilder vom persönlichen Sanitätshäuschen.

Freitag, und wieder wartet ein sonniger Tag auf uns.
Wir beschliessen erst gegen Mittag nach St. Anton zu fahren. Den dann ist der grosse Run der aktiven Ski- und Snowbordfahrer auf den Pisten. In St. Anton besteigen wir die Gondelbahn zum Vallugagipfel. Das heisst 3x umsteigen, bis wir auf 2811 m ü.M. sind. Das Panorama da oben ist einfach phänomenal. Berge, so weit das Auge reicht.

Tolle Panorama-Aussicht auf dem Valluga

Samstag, heute wollen wir die Gegend auf Schuster’s Rappen erkunden. Wir fahren mit dem Bus nach St. Anton und suchen, eine ganze Weile, den in den Prospekten beschriebenen Winterwandeweg, der zurück nach Pettneu führt. Schliesslich haben wir ihn gefunden. Der Wanderweg führt weitgehend dem Bach Rosanna entlang. Nach knapp 7 km sind wir zurück auf unserem CP.

Sonntag, nun heisst es Abschied nehmen. Wir packen nach dem Frühstück alles zusammen (viel ist es ja nicht) und machen uns auf dem Heimweg.

Erkenntnisse aus unserem ersten richtig kalten (-14º C) Womi-Wintercamping.

  1. Gasvorrat: Wir wussten, dass wir genügend Gas zum Heizen mitnehmen mussten. Aber leider reichten die 2½ Gasflaschen nicht aus. Nachdem die letzte volle Flaschen in Betrieb genommen wurde, lagen noch  2 Tage vor uns. Wir hatten natürlich auch ein Elektro-Ofen dabei, den wir regelmässig zur Untersützung benutzten, um etwas Gas zu sparen. In der Schweiz wäre das kein Problem, auf jedem CP kann man die leeren Gasflaschen durch volle des gleichen Types ersetzen. In Österreich, grundsätzlich auch, hier haben sie aber andere Flaschentypen. Und das “gescheite” Internet meinte dass die Anschlüsse der Euroflaschen nicht auf die Schweizer Gassflaschen passen würden. Na toll, was nun. Ich fragte den CP-Wart, ober er Übergangs-Anschlüsse hätte? Er gab mir einen Anschluss mit und meine der Italienische sollte passen. Voller Hoffnung probierte ich das Teil bei der Flasche aus. Jedoch passte er nicht. Was ich aber feststellte, dass die Anschlüsse der Euro-Flasche identisch war wie bei meinen. Prima Internet, man darf nicht alles glauben. So nun konnte ich getrost eine volle 11 kg Flasche mit Pfand kaufen, nicht billig aber was solls. Ich habe nun eine Euro-Gasflasche, welche ich auch in Deutschland benutzen und austauschen kann. Die nächste Anschaffung wird ein Set von diversen Gas-Anschlüssen sein.
    In der letzten Nacht auf Sonntag war meine Schweizer Gasflasche leer und es heizte auch mit österreichischem Gas super. Ohne die Heizung wären alle Wasserleitungen in der Nacht eingefrohren.
    Übrigens, ich habe vorsorglich ein Duo-Contoll-Gasflaschen-Automat bei unserem Womi einbauen lassen. Das heisst es werden beide Gasflaschen ans Gas-System angeschlossen und die Automatik schaltet selbständig von der leeren Flasche zu Vollen um.
  2. Eine Winterfrontscheiben-Abdeckung ist auf jeden Fall von Vorteil. Bei Schnee und Eis bleibt die Scheibe trocken und die Kälte einigermassen draussen.
  3. Das Frischwasser erst auffüllen, wenn die Gasheizung läuft, so verhindert man das Einfrieren der Leitungen.

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